Meerschweinchenclub-Bayern

Pflege

Pflege

Kurzhaarige Meerschweinchen sind in der Regel selbstreinigend und wollen nicht gebadet werden. Zum Einen mögen Sie solche Wasserschlachten ganz und gar nicht, wenn auch der Name etwas anderes vermuten ließe, zum Anderen zerstören solche Pflegemaßnahmen den natürlichen Säureschutzmantel der Haut und entfernen die schützende Fettschicht. Somit verschmutzt das Fell leichter und schützt nicht mehr so gut vor Nässe. Hautpilze und andere Hauterkrankungen werden gefördert.


Kämmen ist nicht nur überflüssig, nein sie mögen es so ganz und gar nicht. Gegenseitige Fellpflege und ablecken gehört nicht zum natürlichen Verhaltensrepertoire der Meerschweinchen. Deshalb sind ihnen derartige Pflegemaßnahmen sehr unangenehm.

Bei unseren langhaarigen Rassen ist das ein kleines bisschen anders. Durch das lange Fell sind sie mit der Selbstreinigung etwas überfordert. Bei einigen Rassen neigt das Fell auch dazu, ab einer gewissen Länge zu verfilzen.  Ein waschen der Haare ist aber auch nur in seltenen Fällen erforderlich, wenn es z. B. in der Außenhaltung  sehr stark verschmutzt ist.


Wenn`s denn unbedingt mal sein muss, wie bade ich ein Meerschweinchen eigentlich richtig?
In ein Handwaschbecken oder eine kleine Waschschüssel ca. 37 ° C warmes Wasser einlassen, so, dass sie noch Bodenkontakt haben, ohne zu ertrinken. Man verwendet ein ganz mildes Babyshampoo, oder ein spezielles Tierfellshampoo aus dem Zoofachhandel. Sanft einshampoonieren und gut ausspülen, möglichst ohne Wasser über das Köpfchen zu schütten. Zu guter letzt ab in ein weiches Frottierhandtuch und gut einwickeln.  Wir verzichten nach Möglichkeit auf den Fön, denn das laute Geräusch ängstigt die Tiere zusätzlich.
Erwarten Sie bitte nicht, dass sich das Opfer über dieses Bad freut. Wenn es dabei in die Luft springt, dann keinesfalls vor Freude. Dies ist ein verzweifelter Versuch dieser Tortour zu entkommen.


Aber ein regelmäßiges Kämmen mit einer geeigneten Bürste oder einem Kamm ist sehr wohl erforderlich. Sie mögen das Kämmen zwar genauso wenig, wie ihre kurzhaarigen Kollegen, aber da müssen sie durch. Natürlich so sanft wie möglich, damit möglichst nichts ziept. Verfilzte Fellstellen schneidet man am Besten gleich aus. Ebenso empfiehlt es sich, das Fell um die Analregion und den Geschlechtsbereich kürzer zu halten. Bei Böckchen passiert es gelegentlich, dass sich Fellhaare in den Penis verirren oder um den Penis herum wickeln. Dann kommt es zu einer Abschnürung des Penis, was für den kleinen Mann schlimme Folgen haben kann.

Weibchen haben durch ihre Art, fast waagrecht zu urinieren, gerne einen nassen Po. Deshalb ist es empfehlenswert, das Unterfell kurz zu halten und die Deckhaare länger zu lassen. So sehen sie auch „hintenrum“ hübsch aus, sind aber schön trocken.

Eigentlich sind ja Meerschweinchen sehr tapfere Gesellen, denen man ihr Leiden oft erst spät anmerkt. Nicht aber, wenn es um`s kämmen geht. Man glaubt gar nicht, wie laut so ein Schweinchen „leiden“ kann. Manche quieken sich schier die Seele aus dem Leib, wenn man die Bürste oder den Kamm auch nur ansetzt und es nachweislich gar nicht weh tun kann.
Davon sollte man sich nicht großartig irritieren lassen. Ein Stückchen Gurke als Ablenkung kann auch ganz gut helfen.